Was sind die Invictus Games?

Die Invictus Games sind eine 2014 erstmals ausgetragene, paralypische Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten. Zum ersten mal wurden die Spiele im Queen Elizabeth Olympic Parc in London ausgetragen und die Veranstaltung wächst seit diesem Jahr kontinuierlich. 

Der Name Invictus stammt aus dem lateinischen und bedeutet unbesiegt bzw. unbezwungen, was die Teilnehmer sehr treffend beschreibt. Kriegsversehrte Soldaten nehmen an diesen Wettkämpfen und können trotz ihrer Handicaps ihre sportliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen, denn sie haben sich von ihrer Verletzung nicht bezwingen lassen. Wiederzufinden ist dieser Grundsatz im Logo der Spiele, in dem das zweite I in Invictus und das AM in Games farblich abgesetzt sind.

Prinz Harry, welcher selber als Soldat diente und 2013 mit einem britischen Team an den US Warrior Games in den USA teilnahm,  war einer der wichtigsten Initiatoren der Invictus Games, indem er im Jahr 2013/14 einer Millionen Pfund aus einer Förderung nahm und innerhalb von 10 Monaten, mit Unterstützung des Oberbürgermeisters Von London, einem Komitee der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 und dem britische Verteidigungsministeriums die Spiele aus dem Boden stampfte. 

Die erste Austragung fand vom 10. bis 14. September statt, welche neben Gästen der britischen Königsfamilie auch musikalische Unterstützung der Musikgruppen der Royal Marines und der Army. Abgerundet wurden die Spiele durch Auftritte der Foo Fighter, Kaiser Chiefs, Ellie Goulding und Bryan Adams, welches das Abschlusskonzert spielten. Für den ersten Austragungsort wurde London gewählt, welches durch das London Aquatics Centre, die Copper Box Arena, das Here East, den LeeValley Velo Parc und das LeeValley Athletics Centre die idealen Rahmenbedingungen für die ersten Spiele boten.

Teilnehmer bei den Invictus Games

Teilgenommen haben 400 Sportlerinnen und Sportler aus 13 Länder und traten in 9 offiziellen Disziplinen und einem organisierten Autorennen gegeneinander an. 

  • Afghanistan
  • Australien 
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Estland
  • Frankreich
  • Georgien
  • Italien 
  • Kanada
  • Niederlande
  • Neuseeland
  • Vereinigtes Königreich
  • Vereinigte Staaten

Des Weiteren wurde auch ein Team aus dem Irak eingeladen, welches aber leider nicht teilgenommen hat. 

Vorstellung des britischen Teams

Invictus Games Disziplinen

Die Sportarten wurden durchgeführt wie auch die Paralympischen Spiele und variieren in den Regeln dahingegen, dass diese Sportarten auch mi Handicaps ausgeführt werden können. Neben Ballsportarten wie Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball und Rollstuhlrugby wurden auch leichtathletische Disziplinen, Bogenschießen, Hallenrudern, Gewichtheben, Straßenradrennen und Schwimmen durchgeführt.

Im Jahr 2016 wurden am 8. bis zum 12. Mai die Invictus Games zum zweiten mal im ESPN Wide World of Sports Complex im World Disney Resort in Orlando, Florida ausgetragen. Als Austragungsorte wurden in diesem Jahr das Champion Stadium, das HP Field House, das Jostens Center, das Tennis Complex und das Track and Field Complex gewählt.

Immer mehr Nationen lassen sich für dieses sportliche Fest begeistern , wodurch die Liste der teilnehmenden Länder in diesem Jahr durch Jordanien ergänzt wurde. Dadurch traten 487 Teilnehmer aus 14 Nationen welche, unter den Jubeln von zehntausenden Zuschauern, gegeneinander antraten und den Incictus Geist repräsentierten.

Zum dritten mal wurden die Games 2017 vom 23. bis zum 30. September in Toronto ausgetragen. Organisiert wurden die diesjährigen Spiele vom Invictus Games Organizing Committee 2017, da man auf den Erfolg der Spiele von 2014 und 2016 aufbauen wollte und das Event auf eine neue Ebene hebt. Wie auch bei den vorherigen Games, wurde die Spiele durch eine Rede von Prinz Harry eröffnet. Die 539 Sportlerinnen und Sportler kamen in diesem Jahr aus 17 Ländern und traten vor Zuschauern wie z.B. Barak Obama gegeneinander an. Ergänzt wurden in diesem Jahr die bereits angetretenen Länder durch Rumänien und Ukraine. In diesem Jahr standen sich die Athleten im Bogenschießen, der Leitathletik, im Radfahren, im Indoor Rudern, der Jaguar Land Rover Driving Challenge, dem Powerlifting, dem Segeln, dem sitzenden Volleyball, im Schwimmen und den drei Rollstuhldisziplinen Basketball, Rugby und Tennis gegenüber. Neu kam dieses Jahr Golf als Disziplin hinzu. Die Spiele 2017 markierten auch den Beginn eines Legacy-Programms, welches das Wachstum eines adaptiven Sportprogramms in Kanada unterstützt und berufliche Möglichkeiten für Soldaten und Frauen, welche den kanadischen Streitkräften wechseln.

Die Bundeswehr bei den Invictus Games

Die Leistungen der deutschen Soldaten konnten sich, auch wenn es nicht im Kern um einen Erfolg geht, trotzdem sehen lassen. Hauptmann Thomas Sauber erreichte in den Einzelfahrten mit dem Rennrad Bronze erreichen und ihm wurde von Prinz Harry persönlich gratuliert. Des Weiteren konnte eine weitere Bronzemedaille im Diskuswerfen, zwei Silbermedaillen im Radfahren und eine Goldmedaille im Kugelstoßen nach Hause gebracht werden.

Gewonnen hat aber jeder der angetretenen Athleten, denn es wird für immer eine unvergessliche Erfahrung bleiben.

Im Jahr 2020 werden die Games voraussichtlich im niederländischen Den Haag ausgetragen, indem über 500 Sportlerinnen und Sportler aus über 19 Nationen sich sportlich duellieren. Die Sportarten werden durch neue adaptive Sportarten ergänzt und bieten somit eine eine Reihe von neuen Eindrücken und mehr Möglichkeiten Sportlerinnen und Sportlern ihre Leistungsfähigkeit zu zeigen.

Seit der Entstehung der Invictus Games ist die Bundeswehr ein fester Bestandteil. In Zusammenarbeit mit der Sportschule der Bundeswehr (SportSBw) führt das Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr Rehabilitationsmaßnahmen für Soldaten durch, um diesen auf dem Weg zu Genesung zu unterstützen.

Langfristiges Ziel kann z.B. sein, an Sonderveranstaltungen wie den Invictus Games teilzunehmen, welches die größte internationale Veranstaltung für paralytische Sportarten ist. Diese Maßnahmen konnten bereits vielen Soldaten helfen ihren Alltag zu bestreiten und wird auch in Zukunft weiterhin in diese Richtung durchgeführt werden.

Die Grundsätze der Invictus Games

Der Sieg ist alles! Wer diesen Grundsatz vertritt ist falsch den Invictus Games. Es geht hierbei nicht darum mit Edelmetall belohnt zu werden, sondern um die Momente und die Erlebnisse die die Kameradinnen und Kameraden sammeln. Die Nation bzw. die Herkunft spielt keine Rolle, denn es geht um einen gemeinsamen Erfolg und mit den verschiedenen Einschränkungen wieder wahrgenommen zu werden. Es ist beispielsweise für einen an PTBS erkrankten Soldaten unter Umständen nicht leicht, einen Soldat aus einer Nation zu sehen wo er sich dieser Erkrankung zugezogen hat. Aber zu sehen wie auch diese Kameraden das selbe oder ein ähnliches Schicksal teilen, überwindet oft den Trigger und kann essenziell für die Heilung und die Rehabilitation sein. 

Das der individuelle Erfolg eine untergeordnete Rolle spielt, findet man direkt auf der offiziellen Seite der Spiele. Hier werden keine Medaillienspiegel oder ähnliches angezeigt, lediglich die Zeiten und Leistungen der individuellen Disziplinen. Alles nach dem Grundsatz ein Miteinander zu erleben und des Soldatinnen und Salat genau das zu geben was sie verdient haben. Respekt und Anerkennung für ihre Leistungen. Die Kameradinnen und Kameraden können durch die games ihre Stärke zeigen und nochmals unter beweis stellen, das diese unbesiegt (invictus) sind.

Unsere Meinung zu den Invictus Games

Wir sind der festen Meinung, dass die Invictus Games eine der besten sportlichen Veranstaltung ist und sind der Meinung es müsste an noch viel mehr Soldaten weiter getragen werden. Wie bereits beschrieben, geht es nicht darum der Beste in einer Disziplin zu sein und andere Athleten zu dominieren, sondern darum Kameradschaft zu leben und zu erleben. Wir danken allen Soldaten die sich für die Spiele einsetzen und haben Hochachtung vor allen teilnehmenden Kameraden. Wir finden es sehr gut, dass die Games den Kameradinnen und Kameraden eine Stimme geben und diesen die zu ermöglichen ihre Leistung vor einem großen Publikum zu zeigen. Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden eine sehr gute und erfolgreiche Vorbereitung für das Jahr 2020 und hoffe für alle Kameradinnen und Kameraden auf eine gute Rehabilitation. 

Wir stehen hinter euch!

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